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Hanf

Auf Karpfen mit Hanf

Das Wichtigste beim Karpfenangeln ist, dort zu angeln, wo die Fische sich auch tatsächlich aufhalten. Der beste Futterplatz nützt nichts, wenn die Karpfen ihn nicht finden. Deshalb gilt es zuerst einmal die Karpfen zu finden. Gute Anhaltspunkte: Fische, die an heißen Sommertagen ein Sonnenbad an der Oberfläche nehmen. Häufig kann man dann ganze Karpfenschulen beobachten. Solche inaktiven Fische muss man jetzt nur noch mit dem richtigen Futter zum Grund locken. Und das ist kein Problem, wenn das Futter verlockend riecht und dann auch noch gut schmeckt.
Sagen wir mal das Wasser ist am Angelplatz ca. 1,60 Meter tief. Mehrere große Karpfen ziehen ihre Kreise und sind als dunkle Schatten im klaren Wasser gut zu sehen.
Die Strategie: Zuerst versuchen wir mit einem Pulverfutter schnell kleinere Fische an den Angelplatz locken. Durch deren Aktivität werden die Karpfen aufmerksam und kommen, um sich ihren Anteil am gedeckten Tisch zu sichern. Danach verwenden wir  ein Fertigfutter,z.B.Canal Karpfen von Mosella. Dieses Futter enthält grobe Bestandteile wie Mais- und Nusspartikel, die nach mehr schmecken. Um die Mischung für Karpfen noch unwiderstehlicher zu machen, mischt man gequollenen Hanf ins Futter. Es muss so mit Hanf gesättigt sein, dass sich gerade noch feste Bälle formen lassen.
Der Hanf wird über Nacht gewässert, und am nächsten Morgen für etwa 20 Minuten aufgekocht, bis die weißen Keime sichtbar werden. Außerdem lohnt es sich immer dem Wasser noch Vanille-Lockstoff bei zu mischen. So kommt der Hanf nicht nur bei den Karpfen an, auch für den Angler duftet er jetzt angenehm.
Weil der Hanf den Karpfen so gut schmeckt, suchen sie im Fressrausch nach jedem einzelnen Korn. Die Folge: Sie bleiben lange am Futterplatz, und damit steigt die Chance, dass sie unseren Karpfenköder finden.
Dann werden feste Futterbälle geformt, die mit der Futterschleuder an den Angelplatz geschossen werden. An unserem Angeltag sieht man schon nach einer Viertelstunde kräftige Blasenfelder am Platz: Die Karpfen haben sich zum Fressen eingefunden.
Vorausgesetzt wir fischen mit zwei Ruten! Eine davon wird mit einem Futterkorb gefischt. The Method heißt diese Angelmethode in England. Dazu zieht er zuerst einen Futterkorb von Fox auf die 0,31er Hauptschnur (Shinobi von Daiwa). Ans Ende bindet er einen Wirbel, der im Ende des Futterkorbs verankert wird, damit sich durch das Gewicht von Spirale und Futter der Karpfen selber hakt. Als Vorfach verwendet man ein maximal 20 Zentimeter langes gelbesAmnesia-Monofil. Der Vorteil dieser Schnur im Gegensatz zu vielen geflochtenen Vorfach-Materialien: Sie verwickelt sich nicht so leicht mit der Hauptschnur, Perücken sind ausgeschlossen. Die gelbe Farbe der 9,1 Kilo tragenden Amnesia stört die Karpfen nicht im geringsten.
Am Ende des Monovorfachs sitzt ein stabiler 2er Haken von Partridge (Richie Mc Donald, Lieferung über Sänger). Den Haken beködert Bruno mit einem Fertigboilie von Berkley, der mit der Boilienadel aufs Haar gezogen wird. Um den Hakenköder noch attraktiver zu machen, wird der Boilie vor dem Einsatz in einen Lockstoff (ebenfalls von Berkley) gedippt.
Nun wird die Futterspirale dick mit Futter gefüllt. Größer als eine Apfelsine ist der Futterball. Der Boilie am Haken wird seitlich in den Futterball geknetet, damit die Karpfen, wenn sie die Spirale anstoßen, um das Futter zu fressen, schnell den Hakenköder finden.
Um solche schweren Gewichte von rund 200 Gramm werfen zu können, verwenden wir kräftige Karpfenruten mit einer Testkurve von mindestens 3 lb oder darüber. Das Futter muss so stark binden, dass es bis zum Grund in der Futterspirale verbleibt und sich dort erst nach und nach auflöst. Die zweite Rute fischen wir mit einem auftreibenden Boilie (Pop Up von Top Secret) an einer PVA-Montage. Dazu kommt die gesamte Montage (100 Gramm Karpfenblei, Vorfach und Köder mit Haken) in den PVA-Beutel, der dann mit Erdbeer-Pellets von Star-Baits aufgefüllt wird. Dann wird der Beutel am offenen Ende mit der Zunge ein wenig befeuchtet und zugedreht.
So übersteht diese Montage selbst weite Würfe. Beim auftreibenden Boilie kommt nun ein geflochtenes Vorfach zum Einsatz. Damit der Köder nicht zu weit auftreibt, wird  er zirka 5 cm vor dem Haken mit einem Bleischrot auf dem Vorfach verankert.
Am Angelplatz entlädt sich nach einigen Minuten die Pelletladung, wenn das PVA sich aufgelöst hat, und mitten im Pelletteppich treibt der Boilie auf.
Die beiden Ruten legt Bruno auf einem Rod-Pod ab. Die Bisserkennung erfolgt über zwei elektrische Bissanzeiger mit Swingern. Lange brauchen wir nicht zu warten. Kaum ist die erste Rute im Wasser, ertönt der Bissanzeiger, Schnur wird von der Rolle gerissen.
Wir haben die Abkürzung zum Karpfen gefunden! Sobald die Karpfen gefunden sind, wird der gequollene Hanf unter das Pulverfutter gemischt.