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Der Erste Trip an den Hardanger

Den Tipp bekam ich von einem guten Angelfreund.  Fahr doch mal nach Olve sagte er, dort ist alles vom feinsten. Die Häuser sind top, die Boote o.k. und vor allem die Wege sind sehr kurz. 20 Meter und man sitzt in Boot. Da ich ein leichtgläubiger Mensch bin, saß ich kurz darauf bei einen gepflegten Glas Guinness auf der Fähre und schipperte Norwegen entgegen. Nach einer kurzen Fahrt von knapp 2 Stunden durch eine atemberaubende Kulisse wurden unsere Erwartungen voll erfüllt. Alles wie beschrieben. Und Fisch? Diese Frage beantwortete sich von selbst, denn da lagen etwa 60 Seelachse jeder Größe  zum Fotoshooting vor dem Filitierhaus. Die Beute von 4 Anglern in etwa 3 Stunden erklärten uns die netten Kollegen aus Hamburg. Und sie hielten sich auch mit ein paar sehr nützlichen Tipps nicht zurück. Oder wer kommt schon auf die Idee die Pilker anstatt auf den Grund zu schicken an der Oberfläche um eine Untiefe (U-Boot) genannt herum zu schleppen. Die ersten beiden Tage probierten wir erst einmal die Stellen aus, die wir von meinen Bekannten beschrieben bekommen haben. Doch der Erfolg wollte sich nicht so richtig einstellen.  Also begaben wir uns am 3. Tag auf "U-Boot" suche. Nachdem wir es endlich gefunden hatten richteten wir für ca. 3 Stunden ein Blutbad unter den Seelachsen an. Danach war der Spuk mit einem Schlag vorbei. Ach so! Es war 11 Uhr durch. Auch das hatte man uns gesagt. Der frühe Angler fängt den Fisch. Nach der Ankunft im Hafen zählten wir 48 Stück. Nicht schlecht dachten wir und  beendeten  den Tag mit etwas Alkohol. Die nächsten Tage ließen wir dann ganz ruhig angehen, denn einmal Fischfabrik spielen reicht. Man hat ja auch Urlaub. So fanden wir noch eine Stelle bei 140 Meter wo die Lengs recht häufig vertreten waren. Die Größen pendelten sich bei etwa 1 Meter ein. Dornhaie gingen bei ca. 200 Meter Wassertiefe an den Haken. Die Seehechte standen bei 90 Meter. Und so fingen wir die ganze Palette die sich in Norwegischen Gewässern tummelt. Ach ja, da wären noch die Plattfische zu erwähnen, die in der Olvebucht in guten Stückzahlen und Größen vorkommen. Mein Bekannter fing sogar eine Scholle auf einen Doppelschwanztwister. Es macht schon Spaß während man seine Fische putzt noch ein paar Platten zu fangen. Mir jedenfalls hat der erste Trip nach Olve sehr gut gefallen. Und obwohl ich einmal gesagt habe, dass Norwegen zu schön ist, um an einen Ort zweimal zu fahren, habe ich für das nächste Jahr 3 Wochen Sommerurlaub gebucht. Mit Familie. Und auch mit mehr Zeit um die wunderbare Landschaft zu erkunden. Aber dazu später mehr.

Olve im Sommer

Endlich Urlaub! Endlich angeln! Endlich Salzwasser! Endlich Norwegen! Endlich Olve! Nach einer herrlich ruhigen Überfahrt begrüßte uns Ingvard unser sehr sympathischer norwegischer Vermieter. Nach den üblichen Fragen über die Fänge der letzten Wochen und etwas smal Talk richteten wir uns erst einmal gemütlich ein. Danach wurden natürlich schon die Angeln zusammengesteckt. Ein erster Versuch auf Plattfisch war angesagt. Während mein Sohn Kevin es mit der Spinnrute versuchte montierte mein Kumpel Jörg und ich ein paar Schrimps an einen Plattfischsystem. Die Schrimps haben wir gleich auf der Anreise eingekauft! Und ehe meine Frau Kaffee und Kuchen aufgetischt hatte lagen die ersten Platten im Einer. Ein guter Anfang dachte ich mir. In den nächsten Tagen merkten wir allerdings auch dass einen die Fische nicht immer ins Boot springen. So musste man sich die begehrtesten unter ihnen regelrecht erarbeiten. Irgendwie schafften wir es nicht eine gute Stelle für Seelachs zu finden. Nicht einmal das „U-Boot“ brachte den erwünschten Erfolg. Oder angeln wir falsch? Wir angelten falsch! Der Tipp kam wider einmal von einen Angelkollegen. 90 Meter Wassertiefe, 60 Gramm Pilker einfach auf den Grund ablassen und schnell wieder einkurbeln. Wir haben das ganze noch etwas verfeinert. Leichte Spinnrute, 30er Mono Schnur. Da machen Seelachse der 5 bis 6 Kg Klasse gleich doppelt soviel Spaß. Jetzt mal weg vom angeln. Ich wollte auch etwas über die sehenswerte Umgebung berichten.  Man sollte ruhig mal einige  Km mit den Auto  fahren und, oder  mit einer Fähre übersetzen. Dann lernt man so glaube ich eine der schönsten Gegenden Norwegens kennen. Ob Berge, Wasserfälle, Gletscher, herrliche Seen, Skigebiet, Lachsflüsse. Hier gibt es einfach alles. Und wenn man nicht nur Fischsuppe im Kopf hat sondern auch ein Blick für schöne Landschaft, dann ist man hier gold richtig. Aber zurück aufs Wasser. Es war wieder die übliche Artenvielfalt die wir Tag für Tag ins Boot brachten. Es kamen schöne Seehechte, Lengs, Fleckhaie, Flügelbutts, Rochen, Pollacks, und Makrelen zum Vorschein. Der größte Leng der von mir gefangen wurde brachte 12,5 Kg bei 1,40 Meter Länge auf die Waage. Jörg fing einen schönen Dorsch von 6 Kg.  Auch meine Frau kann mit der Angel umgehen. Dies zeigt sie dann auch rigoros und verwies uns des Öfteren beim Plattfisch angeln in die Schranken. So fing sie eine Scholle von 48 cm. Kevin hatte sich nach einigen Anlaufschwierigkeiten auf die Hornhechte spezialisiert die zu Unmengen vor der Mole auf Jagt gingen. An einer leichten Posenangel bieten sie einen herrlichen Drill. Alles in allen war es ein sehr gelungener Urlaub und ich glaube es ist jeder auf seine Kosten gekommen. Ich habe auf jeden Fall keine negativen Argumente gehört. Ja und für das nächste Frühjahr habe ich gleich wieder gebucht.


Winterangeln am Hardangerfjord

von Frank Zickmann  
Kontakt: 
Frank.Zickmann@gmx.de



Nachdem wir schon im Sommer in der Region Hardanger gefischt hatten und sehr zufrieden waren, wollten wir diesmal im Winter probieren. Unser Sportfreund Waldy aus Bayern fährt schon seit Jahren im Februar in die Region und schwärmt vom dicken Kabeljau. Dieser kommt zwar nicht in Massen vor, ist aber trotzdem gut vertreten. Gesagt getan, trafen wir uns alle ende Februar in Olve, bei unserem Vermieter Ingvard Havik, in seiner gepflegten, gemütlichen und schönen Anlage. Hervorragend ausgestattet für Angler. Platz für die Tausend kleinen Sachen der Angler, Filetierplatz, schöne Boote die gut motorisiert sind und kurze Wege, worauf die Angler immer Wert legen.
Für Personen die die Natur lieben und gerne wandern, wird es auch nicht langweilig, denn es gibt immer was zu entdecken. Auch im kleinen Ort Olve ist alles vorhanden was man braucht, Sparmarkt, mit gutem Angebot ( auch Angelzeug ), Tankstelle, die einen auch den Sprit für die Bootsmotoren mixen und eine Bank für eventuelle Engpässe in der Geldbörse. Bei vielleicht auftretenden Problemen einfach den Vermieter Ingvard Havik fragen, er spricht ein aus- gezeichnetes Deutsch und ist sehr freundlich und hilfsbereit. Der Wettergott hatte in der Zeit, die uns zum Angeln blieb, seine ganze Palette ausgepackt. Aber da man nicht weit fahren muss, um an den Fisch zu gelangen, interessiert das Wetter weniger. Sehr gute Fangplätze liegen schon in der Olvebucht in Sichtweite. Schon allein vom Ufer ist ein guter Plattfischfang möglich, da man in geringer Distanz vom Ufer schon 20m Wassertiefe hat. Die besten Köder für die Platten waren Heringsfetzen und mitgebrachte Tauwürmer. Wir angelten nur  mit einem Haken, also nicht mit Plattfischsystemen vom Brandungsangeln, sondern wie beim Aalfischen nur noch mit Lockperlen. Jetzt aber zu den Fischen, weswegen wir gekommen sind, Sie waren da, aber wo?? Die Suche begann. Aber erst hieß es mal die Heringe zu finden, die wir als Köder verwenden wollen und die uns zu den, Großen Räubern " führen sollen. Nachdem wir sie gefunden hatten und sie frisch an unsere 9/0 Haken montiert hatten, stellte sich der Erfolg auch bald ein. Wir fingen Fische, die ich nicht vermutete um diese Jahreszeit und bei diesem Wetter, Kraken, Fleckhai und Rochen. Es waren auch nicht bloß einzelne Exemplare, sondern wir haben viele gefangen, Rochen bis 8Kg, die Fleckhai waren reichlich und klein, so um 70 cm und die Kraken frischten die bunte Palette noch auf. Nach zwei bis drei Bissen von Rochen und Fleckhai, spürte man schon beim Anschlag, wer sich in großer Tiefe an unseren leckeren Heringsfilets vergriffen hatte. Dann hieß es wieder einen alten Sack nach oben zu pumpen, nur Masse und keine Flucht. Zum Glück hatten wir genügend Heringe zum ködern, sonst hätten wir uns über diese Kameraden bald nicht mehr gefreut, die uns die Filets klauten. Aber auf einmal waren sie da, die Fische die wir suchten. Man spürte es schon am Biss, das hier etwas Anderes sich den Köder geschnappt hatte, die Fluchten waren größer und explosiver und da wir nicht mit dem gröbsten Gerät fischten, gaben wir bereitwillig Schnur und wurden mit einen schönen Drill belohnt. Dies spürten vor allem unsere bayrischen Fischerfreunde, die oft an feinem Gerät einen Dicken aus der Tiefe holten. Wie man sieht zwei strahlende Angler mit wunderschönen Schellfisch (gefangen mit Spinn- Rute, 0,28 mm mono Schnur und 60 Gr. Zocker) und 10 Kg Kabeljau. Anglerherz was willst du mehr?? Ich war am zweiten Angeltag auch schon rundum zufrieden, da ich meinen ersten Seehecht meines Lebens gefangen habe, der war nicht mal von schlechten Eltern und brachte fast 5 Kg auf die Waage, es konnte nur noch besser werden. Und es wurde besser. Am nächsten Morgen bestiegen wir wieder unser Boot und ab ging die Post, punktgenau zu unserem Lieblingsplatz, den mein Freund Peter nicht verfehlte, dank Navi und Echolot. Er war der beste Navigator, das ist schon wichtig wenn man eine kleine Erhebung unter Wasser finden will, damit man seine Köder optimal zur Drift platziert. An diesem Tag küsste mich Fortuna, denn schon nach kurzer Zeit hielt etwas meinen Hering kräftig am Boden fest. Für einen Moment dachte ich an einen Hänger, doch dieser kam in Bewegung und machte gar nicht das was ich wollte. So übte ich auch nicht einen zu starken Druck aus, warum auch man hatte ja genug Schnur auf der Rolle und der Boden war nicht zerklüftet. Nach ungefähr 10 Minuten machte ich dann meine ersten Schnurgewinne und spürte dass mein Gegenspieler etwas nachließ, aber nicht aufgab. Geraume Zeit verging im Hin und Her, wo ich Ihn aber bis auf 40 m unter dem Boot hatte, spürte ich wie er aufgab, es ging nur unglaublich schwer. Nach ca. 30 min. hatte ich den Dicken an der Oberfläche und ich traute meinen Augen nicht. Man, ist der Leng lang, mein Freund Peter hievte den Riesen ins Boot und dann war der Jubel groß, was für ein Fisch. Den fängt man nur einmal im Leben, 1,71 m und 24 Kg, länger wie der Angelsachse. Drum haben wir Ihn auch mit reichlich Hochprozentigen die letzte Ehre erwiesen. Es wurde aber schon ein Exemplar von 32 Kg und 1,82 m in der Nähe gefangen, man kann sich noch steigern. Wir haben gut gefangen, Kabeljau, Leng und Seehecht waren gut vertreten. Die Pollacks und Köhler waren eher dünn gesät, wir haben nur kleinere Exemplare gefangen. Aber dies schoben die Einheimischen auf das kalte Wetter dieses Jahr. Wir waren mit den Fischen die wir gefangen hatten rundum zufrieden. Wir fingen Kleine und Kapitale, wobei die meisten Fische sich um die 4 bis 6 Pfund bewegten. Bleibende Erinnerungen bringen natürlich die Großen und seltenen Exemplare. Norwegen im Winter ist so eindrucksvoll, das man einfach wiederkommen muss, um Seinem Hobby zu frönen und neue Energie zu Tanken. Wichtig ist nur die richtige Kleidung, denn bei Null Grad im offenen Boot kommt einem schnell der Frost in die Knochen Ebenfalls sollte man die kürzeste Anfahrt nehmen, da eine lange Fahrt auf verschneiter und kurvenreicher Strecke nicht unbedingt angenehm ist.

Grüße an die Jugendbrigade und Hütte 1 tolle Angler!!

Dies zum letzten Urlaub
Der Angelsachse

 

Infos zur Anlage:
E-Mail: 
stig.haavik@knett.no
Homepage: http://olveferien.webnode.com


Winterangeln am Hardangerfjord Update 2011

Vier Jahre später, mal wieder Februar. Gilbert, Steff, Frank und ich, sowie unsere weiblichen Begleitungen verabredeten sich schon vor einen Jahr, es 2011 mal wieder bei Ingvard unseren norwegischen Vermieter zu versuchen. Viele gute Zeiten und schöne Fische erinnerten uns an die vergangenen Trips. Die Mädels können relaxen, ihren Stress in Deutschland vergessen und wir machen den Fjord unsicher. In den ersten Tagen spielte das Wetter noch nicht richtig mit (viel Wind), so dass wir uns noch nicht richtig entfalten konnten. Die Seelachse waren aber da, wir mussten nur auf etwas schwerere Pilker wegen der schnelleren Drift zurückgreifen. Wir angelten in ca. 90 bis 100 Meter Tiefe, da müsse die 100 g erst ein Mal runter. Die ersten schönen Fische wurden gefangen mit Gewichten bis zu 6 kg. Da ist schon mächtig Tumult am leichten Gerät. Für manche Fische brauchten wir gute 15 Minuten um ihnen den Weg ins Boot zu zeigen. Die Fischkisten waren aber immer gut gefüllt, jeder fing seinen Fisch.

Der Vollmond kam und das Wetter wendete sich zur guten Seite. Am Tag strahlender Sonnenschein, nachts Sternenklar mit Temperaturen von minus 10 Grad. Leider blieben die Fische von dem schönen Wetter völlig unbeeindruckt und beschränkten ihre Aktivitäten auf maximal 3-4 Stunden am Tag. Da blieb nicht viel Zeit unsere Gegenspieler zu finden und wer zu spät kommt, den betraft nicht nur das Leben sondern auch der Fisch. Zum Glück blieben unsere schuppigen Freunde ihren Standort einigermaßen treu und Dank der elektronischen Ausrüstung waren sie auch schnell gefunden, so dass wir recht immer ein paar nette Seelachse von unseren Jensen Pilker überzeugen konnten. Fische bis 6 kg an einer leichten Rute und dünner Schnur zu rillen macht uns mehr Spaß als ständig das schwere Gerät zu benutzen. Die sogenannten Grundfische waren in diesen Winter so gut wie nicht anzutreffen. Es wurde kaum ein Leng oder Dorsch gefangen. Ach die Seehechte waren wie ausgestorben (oder abgefischt), auch der sonst übliche Beifang wie Rochen oder Haie waren weniger geworden. Haie worden gar keine gefangen. Nur die Kraken vergriffen sich noch regelmäßig an den am Grund angebotenen Fischfetzen. Frank hatte immer eine Rute am Grund zum schleppen ausgelegt. Manchmal drifteten wir mehrere Km am Tag ohne einen Biss. Das hat es so noch nie gegeben. Lag es wirklich nur am Wetter (Mond)? Zum Ende der Reise hin nahm die Aktivität der Seelachse wieder enorm zu, so dass man wahre Massenfänge machen konnte. Aber am Grund änderte sich nix. Eine Andere Leidenschaft von mir ist das Plattfisch angeln vom Ufer aus. In den letzten Jahren haben wir hier immer gute Fänge gemacht. Dieses Jahr mussten wir auch hier neu lernen. Es biss nicht mit zunehmender Flut und auflaufenden Wasser sondern fast nur bei absoluten Tiefststand. Keine Ahnung wieso. Und wenn am Vorfach keine roten (rot, nicht rosa oder so ähnlich) Perlen waren, dann haben die platten Göttinnen den Köder ums Verrecken nicht angesehen. Zum Glück kannte ich ihre Vorlieben und konnte ein paar schöne Exemplare überlisten. So gingen die paar Tage bei Ingvard zu Ende, unsere Mädels machten einen entspannten Eindruck also Urlaub hat sich gelohnt. So verließen wir das Camp mit gut gefüllten Fischkisten in einen sehr relaxten Zustand.


Winterangeln am Hardangerfjord Update 2016

 

Endlich mal wieder in einem Boot sitzen und im Meer angeln, so unser Plan. Nachdem wir in den letzten Jahren die Flüsse und Seen unsicher machten, wollten wir mal wieder ans Meer. Unsere Wahl fiel auf Olve im Hardangerfjord, bei Ingvard Haavik unserem norwegischen Vermieter, bei dem wir des Öfteren waren. Viele gute Zeiten und schöne Fische erinnerten uns an die vergangenen Touren. Die Anreise ist überschaubar, und wir kennen halt mittlerweile das Revier. Also buchten wir, Gilbert, Marcel und ich mit Fjordline eine Überfahrt mit Übernachtung von Hirtshals nach Bergen, von dort ist es gerade mal noch eine Std. Autofahrt bis Olve.

Wenn Engel reisen………, wir brachten richtig geiles Wetter mit nach Norwegen. Tagsüber bis zu 16°C und das Mitte März. Den ersten Angeltag wollten wir ruhig angehen und mit leichten Pilkern (60-100gr) den Seelachsen nachstellen. Doch mit der Ruhe wurde nichts……..beim ersten Stopp traf ich direkt einen Schwarm und unsere Pilker erreichten nicht mal den Grund des Meeres. Nach 20sek. alle drei Ruten krumm………J. Besser kann ein Angeltörn nicht starten! Dem Schwarm konnte ich etwa 3Std folgen und unser Boot wurde so langsam voll. Nachdem die Fischkiste überlief und die ersten Seelachse im Boot lagen, musste ich meine Kollegen überreden doch mal langsam aufzuhören. Die Jungs waren in einem Rausch J. So ein Fang muss ja auch noch verarbeitet werden. Zum Abschluss stieg bei Gilbert noch ein 12Pf Dorsch ein, der auf dem leichten Gerät einen schönen Drill lieferte. Marcel, der das erste Mal auf dem Meer unterwegs war, grinste bis spät in die Nacht.

Der nächste Tag lief ähnlich ab wie Tag 1. Seelachs ohne Ende……….

Wir hatten nach 2 Tagen gut 1 ½ Boxen mit Filet gefüllt und so gingen wir es die nächsten Tage etwas ruhiger an. Morgens ausschlafen, dann etwa 2-3 Std bei ca. 30-40m Wassertiefe die Dorsche ärgern und das schöne Wetter genießen, mit dem ein oder anderen Sonnenbad. Und so neigte sich die erste Woche dem Ende zu.

Übers Wochenende wurde es etwas kühler und es kam eine leichte Brise auf, so dass wir mit einer guten Drift rechnen konnten. Also legten wir das Heringsnetz aus, 1. um frische Köder zu haben und 2. wollten wir uns auch Heringe zum Salzen mit nach Hause nehmen. Bestückt mit frischen Ködern und schwerem Gerät machten wir uns auf, um an den Kanten zwischen 100 und 150m zu fischen. Marcel merkte auch schnell, das Meeresangeln anstrengend sein kann. 500gr. Blei aus einer Tiefe von 150m zu holen macht nicht unbedingt Spaß. Spätestens jetzt weiß auch er, warum es Elektrorollen gibt. Wir konnten einige  Rochen, Haie, Leng und Seelhechte überlisten, aber die großen blieben aus. Nach drei Tagen wurde die Trift wieder so schwach das wir “ankerten“ wenn wir unser Schleppgeschirr über Bord ließen. Also: schweres Gerät weg und wieder den Dorschen nachstellen. Wir konnten noch einige schöne Pollaks, Dorsche und Schellfische überlisten. Ich konnte noch einen Lachs an der Brustflosse haken……Fortuna lässt grüßen und Marcel fing noch einen 10Pf Pollak. In den Nachmittagsstunden fischten wir von der Hafenmole auf Plattfische. Dieses ebenfalls erfolgreich, so dass am Ende unsere Styroporboxen prall gefüllt waren.

Fazit: Wieder einmal eine Top-Fischerei in Olve zu einem unschlagbaren Preis. Seelachse 1,5-5kg ohne Ende und Dorsche, Leng, Seehecht, Schellfisch wie Plattfische in guten Größen und Anzahl vorhanden.

Wer größere Exemplare möchte, muss halt weiter in den Norden. Die Anreise wird schwieriger bzw. länger und der Reisepreis verdreifacht sich schnell. Wem es egal ist wie groß die Fische sind, wird hier in Olve auf seine Kosten kommen. Man benötigt ca. 10min. Fahrt zum Angelplatz und hat so gut wie keine Ausfalltage durch Wind, da die Olvebucht sehr geschützt liegt. 

So viel zu den Reiseeindrücken, wir werden wieder kommen!

Stephan Kneip

Kontakt: http://olveferien.webnode.com/

Ølveferien
Ølvesvegen 595
Ølve
5637 Ølve

0047 92469143 Stig

 stig.haavik@knett.no


Winterangeln 2017 in Olve

Es sind schon fast 10 Jahre vergangen als ich (Kevin) in Olve war. Statt August sollte es dieses Mal aber März werden. Ziel war es Norwegen in seinem winterlichen Kleid zu sehen und den Ein oder anderen Fisch zu fangen.

Zwei meiner Arbeitskollegen und ich entschieden uns für die bequeme Route. 950km mit dem Auto nach Hirtshals und dann ca. 17 Stunden mit der MS Starvangerfjord von Fjordline nach Bergen. Wir buchten eine 4 Bett Kabine ohne Fenster. Diese war für unseren Geschmack vollkommen ausreichend.
Auf der Fähre selber gibt es zwei Restaurants und eine Kantine mit Selbstbedienung für z.B. Frühstück.
Die Überfahrt erwies sich etwas stürmisch. Unsere Kabine lag ziemlich weit am Bug, so wurden wir ordentlich durchgeschüttelt. Man merkte wie das Schiff auf die Wellen krachte, Totaler Wahnsinn aber man muss es mal erlebt haben. Spätestens jetzt wusste auch der Norwegen Neuling unter uns Dreien das er seetauglich ist J. Da der Wind am nächsten Morgen noch nicht besser wurde, entschied sich der Kapitän für eine Route durch die Fjorde. Das kam uns sehr gelegen, denn so konnten wir nach einem entspannten Frühstück die tolle Aussicht genießen.

In Bergen angekommen, ging es ganz schnell. Es waren nur ca. 30 Autos, einschließlich Lkw‘s auf der Fähre und wir ziemlich weit vorn.  Es ging runter von der Fähre, schnell zum Zoll eine Schnapsflasche verzollt und weiter. Nach ca. 90 Minuten waren wir in Olve angekommen.

Wir nutzen den restlichen Tag um unser Haus zu beziehen. Nach einem lustigen Gespräch mit unserem netten Vermieter Ingvard, wurden die Ruten montiert, das Boot und Echolot getestet und am Abend bei einem gemütlichen Bier am Grill fing Ulf schon die ersten zwei Plattfische.

Am nächsten Tag ging es schon 6Uhr los. Zum Sonnenaufgang starteten wir unser 25PS Boot und nahmen Kurs auf zur „Seelachsstraße“. Die Aussicht war unbeschreiblich, schneebedeckte Berge bei bestem Wetter, ein Traum. Nur eins fehlte, der Fisch. Zwei Stunden passierte einfach nix, obwohl wir genug Echos sahen. Doch dann ging es los, Ulf seine Rute war schlagartig krumm und die Rolle lief ab. Wenige Minuten später konnte der erste Seelachs ins Boot gehoben werden. So ging es dann auch weiter. Jeder von uns hatte mehrfach das Vergnügen. Halb 11 entschieden wir uns zurück zu fahren, denn wir hatten unsere Fischkiste vergessen und das Boot sah aus wie ein Schlachtfeld.

Tag 2. Nach einem ausgiebigen Frühstück blickten wir auf das Thermometer, Es zeigte nur -5Grad. Unser erster Gedanke: „Na hoffentlich lässt sich das Hydraulikgestänge des Bootes noch bewegen“. Unser Vermieter erzählte uns nämlich am Vortag, dass dies der einzige Nachteil an diesem Boot wäre. Es ließ sich aber leicht lenken und auch der 2Takt Motor zündete sofort per Schlüsselschalter. Jetzt mussten wir nur noch Eisbrecher spielen um aus dem kleinen, über Nacht zugefrorenen, „Hafen“  zu kommen.
Wir wollten noch ein drauflegen und rüsteten alle unsere  „Spinnangeln“ mit einem weißen Makrelen Paternostersystem aus, + einem Jensen Sild Pilker 60 oder 110g,  womit Ulf am Vortag schon gute Fische landen konnte. Leider hatten wir vergessen das Echolot über Nacht zu Laden. Dieses verabschiedetet sich bei -5Grad innerhalb 30min. Zum Glück hatte ich aber alle unsere „Hotspots“ auch in einer Seekarten App auf meinem iPhone gespeichert. Es ging wieder langsam los, so dass wir erst gegen 9Uhr den ersten Biss verwerten konnten. Danach ging es aber wieder Schlag auf Schlag. Teilweise drillten wir gleichzeitig mehrere Köhler am System. Mathias fing noch einen kleinen Rotbarsch und auf der Schlepprute stieg ab und zu noch ein kleiner Leng ein. Es war wieder 11 Uhr. Dieses mal 2 Fischkisten voll und wir zurück an Land. Wir zählten 24 Seelachse, 2 Leng und 2 bessere Polacks und 1 Rotbarsch. Wir strahlten wie kleine Kinder zu Weihnachten. Dann begann aber der ungemütliche Teil. „Fischfarbik reloaded“ Zum Glück blieben alle Finger dran. Bei einigen Bier und einem guten Glas Whisky ließen wir den Tag ausklingen. Der Wetterbericht für den Folgetag zeigte Wind bis 10kn. Wir wollten uns trotzdem selbst überzeugen und so wurden die Wecker wieder auf 6Uhr gestellt.

Als ich am nächsten Tag die Augen öffnete ging es noch im Halbdusel auf die Terrasse. Leider stimmte die Wettervorhersage und es waren schon 4-5kn Westwind. „Na gut, einmal wach kann man es ja trotzdem probieren“, dachten wir uns und schon saßen wir Drei im Boot. Wir entschieden uns in eine Windgeschütze Bucht zu fahren um dort an bekannten Stellen den ein oder anderen Fisch zu fangen. Leider wurde daraus nix. Matthias fing zwar noch einen ausgewachsenen Stachelrochen aber das war’s auch schon. Da der Wind immer mehr zunahm entschieden wir uns an Land zu fahren.  Das erwies sich für sehr klug, denn unser Boot war bei diesen Wellen gerade noch so steuerbar.

Die restlichen Tage gingen wir ruhiger an. Kultur stand auf dem Programm und da hat Norwegen einiges zu bieten. Wir besuchten unter anderem einen Freund von Matthias in Bergen, einschließlich einer Sightseeingtour durch die schöne Altstadt. Hierbei muss ich erwähnen, es war der einzige Tag unserer Reise wo es wirklich geregnet hat und das auch nur in Bergen bis ca. 18 Uhr.  Am letzten Tag fuhren wir dann Richtung Odda und davor hielten wir im Sundal um etwas zu wandern. Außerdem ging es am Late- und Langfossen vorbei. Zum Abschluss bestiegen wir noch den Hausberg in Olve.

Nachdem unser Häuschen von uns gereinigt und übergeben wurden war, ging es schon früh nach Bergen. Wir wollten noch eine kleine Runde durch die Stadt gehen, bevor es mit derselben Fähre wieder zurück nach Hirtshals ging. Am Abend genossen wir das „Commanderbuffet“ und davor einen herrlichen Sonnenuntergang in Starvanger.

Zusammengefasst kann man sagen, es war ein besonderer Urlaub. Norwegen im März bzw. Winter muss man mal besucht haben. Meine zwei Kollegen bestätigten mir mit ihrem „Grinsen über beide Ohren“ wie einzigartige diese Woche war. Bei bestem Wetter fingen wir 9 Fischarten und 87 Fische. Das einzig negative an dieser Woche war, unsere Erholung blieb wirklich auf der Strecke.

Gruß Matthias, Ulf und Kevin.


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